Ostern ist zwar nicht das populärste Fest der Christenheit, aber geistig gesehen das wichtigste. Jesus Christus war an einem Freitag gekreuzigt worden und starb, nach 3 Tagen war er aus seinem Grab verschwunden. Maria Magdalena sagte, er sei ihr erschienen und seine Jünger glaubten an seine Auferstehung. Gemäß den Worten aus dem alten Testament war es ein Neuanfang für alle Menschen, sofern sie glauben wollten.
Auf dem Weg zum Gottesdienst war ich darauf gar nicht eingestimmt. Die Schönheit der Landschaft, in der das Gotteshaus angelegt ist, nahm mich gefangen. Mein Blick glitt über die Dächer der Stadt Kobe, über die Meeresbucht von Osaka bis hin zu dem Randgebirge, das den Horizont bildet. Erst der Pfarrer brachte mich auf den Punkt. Ein Neuanfang ist nichts Alltägliches.
Am Ende des Gottesdienstes stellten sich erstmalig erschiene Gäste vor, die gar nicht selten teilnehmen, denn Kobe ist nicht nur bei Leckermäulern weltweit bekannt, sondern bei gestandenen Seefahrern gleichermaßen und bietet fern der Heimat einen Versammlungsort, wo eine Sprache gesprochen wird, die verständlich ist. Auch die mitgebrachten Kinder wurden nicht ausgeschlossen und konnten im Sonnenschein der Mittagszeit Ostereier suchen, während die Alten Gelegenheit hatten zu klönen.
Gottfried Wollboldt
Bilder: privat