Brief aus Iwate

Liebe EKK,

im Januar und Februar fand im Ohisama-Club ein kombinierter Workshop für „Englisch & Klavier“ statt, die erste fortlaufende Veranstaltung dieser Art.

Im Klavierworkshop hatten die Teilnehmer erstmals Gelegenheit, am großen Flügel zu sitzen, und waren dementsprechend aufgeregt! Die Klavierlehrerin improvisierte mit Leichtigkeit eine Begleitung zu den Melodien, die die Kinder auf dem Klavier erfanden. Dies fügte sich zu so schöner Musik zusammen, dass ein einjähriges Baby vor Wonne anfing zu tanzen! Nachdem die Kinder sich im Januar nur zaghaft an die Tasten gewagt hatten, trauten sie sich im Februar schon mehr zu und ließen den Saal mit lauter Klaviermusik erklingen.

Für die erste Englischstunde im Januar konnte spontan ein junger Mann aus Holland gewonnen werden, der zu einer Hilfsaktion nach Tohoku gereist war. Für einige Kinder war es die erste Begegnung überhaupt mit einem Ausländer. Ein Kind, das seinen Vater im Tsunami verloren hatte, fand sogar vor Schreck an zu weinen. Die meisten Kinder aber erfüllte es mit Selbstvertrauen, zum ersten Mal mit einem Ausländer Englisch sprechen zu können. In der zweiten Englischstunde im Februar zeigten sie, dass sie die Begrüßung auf Englisch schon ganz gut beherrschten.

Im Januar fanden auch wieder zwei Salons im Küstengebiet von Miyako und Kamaishi statt, mit denen wir uns speziell an die alleinerziehenden Eltern wenden, die ihren Partner im Tsunami verloren haben. Auch diesmal war die Handmassage ein toller „Icebreaker“, um mit alleinerziehenden Müttern, Väter und sogar Großeltern, die ihre Enkel alleine großziehen, ins Gespräch zu kommen.

Mit den besten Grüßen aus Iwate

Ihre Incl Iwate