Bericht über die UN Konferenz zur Katastrophenrisikovermeidung in Sendai

Auf der UN Konferenz in Sendai fand ein Symposium zur „Katastrophenrisikovermeidung und die Rolle der Religionen“ am 16.März 2015 statt.

Unsere Gemeinde konnte mit Hilfe der EMS, der evangelischen Mission in Solidarität und Tohoku Help Musiker aus der Kansai Region nach Sendai kommen lassen, um auf diesem Symposium musizieren zu können. So begann am Morgen die Veranstaltung mit zwei Stücken für Sopran und Harfe von Händel. Die Musik stimmte uns auf die folgende Veranstaltung besinnend ein. Die Harfe im Hintergrund während des Symposiums vermittelte uns einen Hauch von Frieden.


 

Zunächst ging man von einer Teilnehmerzahl von etwa 180-200 Personen aus, doch es erschienen mehr als 300! Die Rolle der Religionen nach großen Katastrophen ist von großer Bedeutung, da die betroffenen Menschen in solchen Fällen immer Rat und Schutz in Kirche, Tempel, Schrein, Moscheen und Synagogen suchen. Diese versuchen im Rahmen der Selbsthilfe, gegenseitiger Hilfe und in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, Hilfe zu leisten. Oft können sie besser auf die Nöte der Menschen durch die örtliche Nähe eingehen. Außerdem können sie ihre Räumlichkeiten anbieten. Die Notwendigkeit der interreligiösen Arbeit wurde auch nach dem  großen Erdbeben in Tohoku klar, als man die sterblichen Überreste würdevoll begraben wollte und oft nichts von der religiösen Zugehörigkeit der Menschen wusste. Dieses Problem wurde durch gemeinsames Beten vor der Kremation gelöst.

Am Nachmittag fand ein interreligiöser Gottesdienst mit 11 Konfessionen in Nattori im Katastrophengebiet statt.

 


Der Abschluss der Veranstaltung war das Konzert unserer Musiker am Abend bei einer Rezeption. Besonders die Tanka Gedichte von Überlebenden der Dreifachkatastrophe, vertont von Kanji Wakiyama für Sopran und Harfe, waren sehr bewegend für alle Teilnehmer. Dieses Konzert brachte uns zurück zu den Nöten und  Sorgen dieser Menschen!


Vielen Dank an Sabine Kluger, Claudia Genung und Rahel Brendle für die Überlassung der Bilder

Die Flyer der Veranstaltung